Das Geheimnis hinter gutem Feedback

Feedback

Wie wirkungsvoll ist Feedback? Erstaunlich wenig! Eine Studie zeigt, dass nur ein Viertel der Mitarbeiter in Unternehmen Feedback hilfreich finden. Die Kognitionspsychologin LeeAnn Renninger zeigt, wie Feedback besser wirkt.

Ich habe mich in diesem Blog schon mehrfach zum Thema Feedback ausgelassen und auch dem Deutschlandfunk dazu ein Interview gegeben. Die Feedbackfomel „Wahrnehmung-Wirkung-Wunsch“ ist inzwischen ein Klassiker. Sie ist lösungsorientiert – und dennoch nicht immer wirkungsvoll. Das Problem: Entweder ist das Feedback zu sehr in Watte gepackt, dann wird es nicht verstanden. Unser Gehirn verarbeitet es nicht, da es als irrelevant empfunden wird. Oder das Feedback ist zu direkt und offensiv. Dann gehen Menschen in eine Abwehrhaltungen.

Die Psychologin LeeAnn Renninger hat sich in Unternehmen nach Menschen umgeschaut, deren Feedback von Kollegen als hilfreich empfunden wird. Daraus hat sie eine neue hirngerechte Feedbackformel entwickelt. Schauen Sie mal:

 

Hier noch einmal zum Nachlesen:

Feedback in vier Schritten

  1. Micro Yes: Beginne das Gespräch mit einer kurzen aber wichtigen Frage, die dem Gegenüber signalisiert, dass du ihm Rückmeldung geben möchtest. „Hast mal fünf Minuten, um über deinen Bericht zu sprechen?“ Dies ist erstens ein Pacing-Tool und sollte dementsprechend auch so eingesetzt werden. Formuliere die Frage so, dass du darauf möglichst ein Ja bekommst. Und zweitens beziehst Du den Gesprächspartner so mit ein, dass er seine Autonomie behält und entscheiden kann, ob er mit dir sprechen will.
  2. Data Point: Berichte deinem Gesprächspartner, was du gesehen oder gehört hast. Bleibe bei den Fakten. Zum Beispiel: „Du sagtest, dass du mir den Bericht gestern Vormittag geschickt hast. Ich habe ihn aber noch nicht erhalten.“ Vermeide wertende Adjektive wie „unzuverlässig“, „seltsam“ oder auch „wundervoll“. Lasse auch Vorwürfe weg wie „Du warst schlecht vorbereitet …“ und ähnliches. Hier zählt die reine wertungsfreie Wahrnehmung. Bring Zahlen, Daten Fakten.
  3. Show Impact: Beschreibe die Wirkung auf dich oder andere. Mache deinem Gegenüber verständlich, wie es dir geht. „Ich bin jetzt etwas irritiert, da ich den Bericht ganz dringend brauche.“ Oder zeige auf, was das Handeln deines Gesprächspartners auf andere ausgelöst hat: „Mein Chef war sehr ungehalten wegen der Verspätung“. So wird dem anderen die Bedeutung seines Handelns klar. Sprich also von dir und nicht von deinem Gegenüber.
  4. End with a Question: Gute Kommunikatoren verpacken ihr Feedback abschließend in eine Frage: „Wie siehst du das denn?“ Oder direkter: „Wie meinst du, wie können wir zukünftig Verzögerungen vermeiden?“ Vorteil: Die Frage bezieht den Anderen mit ein, zwingt ihn nicht zu einer Handlung, sondern zielt auf Kooperation und Engagement.

Den Feedback-Profis wird aufgefallen sein, dass die Schritte 2 und 3 den Schritten 1 und 2 der WWW-Formel ähneln. Nur wird in Schritt 4 kein Wunsch formuliert, sondern eine Frage. Ganz entscheidend: Diese sollte lösungsorientiert formuliert sein!

Also: Ausprobieren und mir gern Feedback geben.

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