Change Management: Warum so viele Beratungen kläglich scheitern

ZEIT-ONLINE veröffentlichte gerade einen interessanten Beitrag zu diesem Thema. Untersuchungen zeigen, dass ein Drittel aller Beratungsprozesse in Unternehmen schief gehen. Die Gründe sind vielfältig und nicht immer sind allein die Berater schuld. Es ist wie immer: Wer nicht weiß, wo er wirklich hin will, dem helfen auch Berater wenig. Und all zu oft wird Managementverantwortung auf Berater abgewälzt: „Wir wissen nicht weiter, machen Sie mal …“ So kann das nichts werden.

In solch einer Situation wäre es ein Zeichen von seriöser Beratung, Ziele eingehend zu klären und zu prüfen, ob diese auch zu Kultur und Werten des Unternehmens passen. Je schneller Ziele und Milestones vom Management abgenickt werden, umso sicher kann man sein, dass sie sich als Luftnummern erweisen, weil sie nämlich nicht wirklich Relevanz haben.

Ziele sind erst dann starke Ziele, wenn die das Management die Frage nach dem „warum“ beantworten kann: „Was ist gewonnen, wenn wir das Ziel erreicht haben?“ Und: „Wollen wir wirklich gemeinsam dorthin?“ Das klingt so banal, aber es zeigt sich, dass oft genug das Management selbst nur halbherzig hinter Veränderungsprozessen steht.

Was aber genau so wichtig ist: Wer glaubt, Veränderung sei wie ein Maschinentuning, der hat nicht verstanden, wie lernende Systeme funktionieren. Gerade hier scheitern viele junge Berater, die mit einem Haufen Theorie im Kopf und dem Label einer großen Beratungsfirma auf der Visitenkarte auf Unternehmen losgelassen werden.

Veränderung erzeugt Verunsicherung und Widerstände, solange sie Unsicherheiten schafft. Das sollte niemanden wundern oder verärgern. Die Frage ist, wie kommuniziere ich Veränderungsprozesse im Unternehmen? Sicher nicht dadurch, dass ich Mitarbeiter zu Statisten im Change-Roulette erkläre. Aber auch, wenn das Management Betroffene zu Beteiligten macht, muss jedem Change-Manager klar sein, dass Veränderung immer über eine Phase der Unsicherheit geht. Und oft tut es auch weh. Führung muss das aushalten können und aushalten wollen. Und gerade deshalb sind glasklare Ziele so wichtig.

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