Coaching-Tipp: So bauen Sie Stress ab.

Stress ist für viele schon zum Alltagsphänomen geworden. Viele Menschen verbinden das ständige „Stress haben“ mit hoher Leistungsfähigkeit. Das Gegenteil ist richtig, denn wer im Dauerstress ist, kann nicht wirklich leistungsfähig sein. Warum das so ist und was Sie gegen Stress tun können, erfahren Sie in diesem Beitrag.

„Stressmanagement“ – was für ein furchtbares Wort. Menschen bekommen von zu viel Managen Stress und sollen jetzt auch noch ihren Stress managen? Gerade war Stress wieder das Thema in einem meiner Coachings. Für mich ist es dabei wichtig festzustellen, wie Stress empfunden wird und wie er sich ganz konkret auf den Einzelnen auswirkt. Das ist deshalb bedeutsam, weil es für Stress keinen absoluten Maßstab gibt. Was den Einen stresst, ist für die Andere noch lange kein Grund zur Panik.

Schauen wir uns aber einmal genau an, wie Stress entsteht. Stress entsteht immer dann, wenn Sie mit einer als bedrohlich oder belastend empfundenen Situation konfrontiert werden, für die Sie kein Lösungsmuster haben. Solange Belastungen noch als Herausforderungen wahrgenommen werden und Sie Lösungsmuster finden, führt dieser Prozess zu neuen Verschaltungen im Gehirn: Sie haben etwas gelernt. Das erzeugt grundsätzlich ein positives Gefühl.

Fehlt es Ihnen aber an Ressourcen, um eine Herausforderung zu bewältigen, geht unser Körper in den Alarmmodus, es entsteht Angst. Physiologisch löst das unter anderem folgendes aus:
– Der Blutzuckerwert erhöht sich
– Der Blutdruck und die Herzfrequenz steigen
– Die Atemfrequenz und die Schweißproduktion nehmen zu
– Die Schmerzempfindung sinkt.

Das alles sind keine Fehlfunktionen unseres Körpers, sondern sehr nützliche Anpassungsreaktionen. Ihr Körper geht bei Stress entweder in den Kampf- oder den Fluchtmodus. Beides kostet Sie aber wertvolle Ressourcen.

Bleibt der Stress auf einen kurzen Zeitraum beschränkt, kann Ihr Körper damit normalerweise gut umgehen. Halten diese Stressreaktionen aber über einen längeren Zeitraum an, treten ernstzunehmende Gefahren für Ihre Gesundheit auf.

Dauerstress und fehlende Erholungsphasen können dann zu psychischen und somatischen (körperlichen) Symptomen führen.

Zum einen kann Dauerstress den Hippocampus in Ihrem Gehirn schädigen. Das führt zu
– Vergesslichkeit
– Lernblockaden
– Depression
– Angststörungen

Dauerstress hinterlässt aber auch in Ihrem Körper Spuren. Die Symptome können vielfältig sein:
– Schlafstörungen
– Höhere Infektionsgefahr
– Fettsucht
– Diabetes
– Asthma
– Arteriosklerose
– Herzerkrankungen

Das sind keine guten Aussichten für Dauergestresste. Sollten Sie dazu gehören, empfehle ich dringend hier gegenzusteuern. Nicht nächsten Monat und schon gar nicht erst nächstes Jahr, sondern ab sofort.

Was aber können Sie gegen Stress tun? Eine wichtige Voraussetzung für gutes Stressmanagement ist Selbstachtsamkeit. Nehmen Sie die oben genannten Stresssymptome ernst! Wenn ein oder mehrere dieser Symptome bei sich feststellen, dann handeln Sie! Weitermachen wie bisher führt zu einer Verminderung Ihrer Leistungsfähigkeit und möglicherweise irreversiblen Gesundheitsschäden.

Es sind im Wesentlichen vier Strategien, die gegen Stress helfen:

1. Den Stressor abschalten! Ergreifen Sie Maßnahmen, um „Stop!“ zu sagen. Setzen Sie Grenzen, wenn Situationen belastend für Sie werden. Achten Sie auf Ihre eigenen Bedürfnisse. Gehen Sie insbesondere solchen stressigen Situationen aus dem Weg, die sie immer wieder oder über einen längeren Zeitraum belasten. Oder finden Sie Wege, um mit diesen Situationen besser umzugehen. Meiden Sie Menschen, deren Nähe Sie als stressig empfinden. Oder setzen Sie diesen zumindest Grenzen, wenn es um die Verletzung Ihrer Bedürfnisse geht.

2. Entspannen. Jede Form der Entspannung kann hilfreich sein. Überprüfen Sie, wie Sie in eine gute Phase der Entspannung kommen. Ein Buch lesen, entspannt Musik hören, Yoga oder Meditation. Meditation ist eine ideale Methode, um zu entspannen. Eine besondere Form ist das sogenannte MBSR (Míndfulness Based Stress Reduction). Das ist eine ideale Methode, um das Hamsterrad zum Stillstand zu bringen. Mir ist es damit sogar gelungen, meinen seit vielen Jahren immer wieder auftretenden Tinnitus abzuschalten. Sehr gern unterstütze ich Sie in meiner Coachingpraxis dabei, diese Techniken zu erlernen.

3. Bewegung. Bewegung hilft, um das unter Stress produzierte Cortisol in Ihrem Körper wieder abzubauen. Das kann ein regelmäßiger Spaziergang sein. Der kann zugleich entspannend wirken. Effektiver sind sportliches Laufen, Radfahren oder Schwimmen. Das sollten Sie aber regelmäßig mindestens 20 Minuten durchhalten. Wichtig dabei ist, dass Sie daraus keinen neuen Stress machen. Finden Sie ein Tempo, dass Sie gerade noch als angenehm empfinden. Eine besonders geeignete Methode des Stressabbaus ist übrigens das Tanzen. Dabei werden Ihre Endorphine so richtig in Aktion versetzt.

4. Sozialer Support: Die Unterstützung durch Menschen, denen Sie vertrauen, kann ebenfalls zum Abbau von Stress beitragen. Wichtige Elemente sind dabei: Empathisches Zuhören und die gemeinsame Suche nach Lösungen. Wer in ein unterstützendes soziales Netz eingebunden ist, hat gute Chancen, mit Stress besser umgehen zu können.

Erlauben Sie mir noch eine abschließende Bemerkung.

Viele Menschen halten es für selbstverständlich, dass sie den Akku ihres Smartphones täglich neu aufladen müssen, halten sich selbst aber offenbar für ein Perpetuum Mobile, das wie von selbst ständig neue Energie gewinnt.

Auch Sie müssen Ihre Batterien immer wieder neu aufladen. Wählen Sie für sich eine Lebensweise, die Ihnen das ermöglicht. Andauernde Hochleistung von früh bis spät und bis ins Alter führen zum Raubbau an Ihrem Körper. Die oben geschilderten Folgen sind dann vorprogrammiert. Finden Sie regelmäßige Wege des Ausgleichs, der Entspannung und der körperlichen Bewegung. Damit leben Sie nicht nur gesünder, sondern steigern auch Ihre Leistungsfähigkeit.

Wenn Stress auch für Sie ein wichtiges Thema ist, dann nehmen Sie gern Kontakt mit mir auf. Ich zeige Ihnen im Coaching Möglichkeiten auf, wie Sie Stress aktiv abbauen und vorbeugen können. Erreichen können Sie mich hier: Termin vereinbaren.

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